Sicherheit

Gehe ich ein Risiko ein, wenn ich mir den OpenDot-Aufkleber an meiner Tür anbringe?

Wir haben uns natürlich schon im Vorfeld mit den Ängsten älterer Menschen beschäftigt und die Kriminalpolizei kontaktiert. Wir geben Ihnen folgende Hinweise:

Haustürkriminalität gegenüber Senioren tritt fast ausschließlich in „besonderen“ Erscheinungsformen auf, insbesondere als „falsche Polizisten“, als „Beauftragte der Stadtwerke“ oder als „Handwerker“. Der berüchtigte „Enkeltrick“ läuft ausschließlich übers Telefon, weil der Anrufer sich eben nicht zeigen will.

Die genannten Betrugstaktiken funktionieren völlig unabhängig von einem opendot-Aufkleber an der Tür, weil der Dieb seine eigene Methode schon mitbringt. Wir meinen aber, dass der Aufkleber sogar positiv wirkt, weil er signalisiert: Hier wohnt ein Mensch, der aktiv am Leben und am Austausch teilnimmt; er taugt als Opfer weniger gut.

Die Polizei rät Senioren generell, gegenüber Unbekannten die Tür sicherheitshalber nur mit Kette zu öffnen. Dieser Empfehlung sollten sie folgen. Wenn Sie sich körperlich oder persönlich unsicher fühlen, sollten Sie die anklopfende Person nicht sofort in die eigene Wohnung bitten, sondern z.B. ein Treffen in einem Café vereinbaren.

Seien Sie in jedem Fall aufmerksam! Generell ist Kontakt mit anderen Menschen, das sich Öffnen, von sich Erzählen, anderen Zuhören immer mit Risiken verbunden. Wenn ich ganz, ganz sicher sein will, keinerlei Risiken eingehen will, dann vermeide ich Kontakt so weit als möglich – und werde zum Schöpfer meiner eigenen Einsamkeit. Diesen Zwiespalt können Sie nicht vermeiden; Sie können nur versuchen, achtsam mit Ihren Kontakten umzugehen. Wenn Sie wirklichen Grund zum Misstrauen haben: Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber oder brechen Sie den Kontakt ab.

RA Erwin Heller